Samstag, 24. Oktober 2009

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...falls mal wer reinschaut und sich wundern sollte, warum nix neues drin steht... ich bin so schreibfaul;( ... schließlich bin ich jo auch 7 Tage die Woche dabei Berlins Vorzüge auszukosten und es mir gut gehen zu lassen =)

Darum habt bitte Verständnis mit mir - es geht mir super!!!

Praktikumstechnisch habe ich mich inzwischen schon gut eingearbeitet und mache Diagnostik was das Zeug hält. Von Hyperintelligenzlern bis zu weniger begünstigten, von minderjährigen arabischen Mutistinnen bis hin zu Cyber- und Suizidgefährdeten Adoleszenten - alles dabei und die Primetime in der Psychiatrie kommt erst!

Ein bisschen schwarzer Humor ist schon manchmal von Nöten, wenn die Flodders im Warteraum sitzen, Wildschweine durch Krankenhausgänge jagen, schwäbische Psychiater Chaos verbreiten, EEG-Spezialisten raunen und Ritalin kauen;) das doch eigentlich für die Kleenen is (?) Tja, manchmal ist er sogar das Einzige was bleibt...

bis bald

Dienstag, 29. September 2009

...die Bilder...

...die Botschaft

...die Wildschweine


...die Genossin



...die Klinik




...der Balkon





...das Bad






...das Zimmer







...die Küche








Mittwoch, 16. September 2009

Fleamarket

TIPP:

Der Mauerpark hat jeden Sonntag das ganze Jahr einen grandiosen Flohmarkt zu bieten. Hier kann man nach Lust und Laune stöbern - es gibt alles. Vom größten DDR-Ramsch bis hin zu handmade Jungdesignerstücken *ich habe mich verliebt* einfach schlendern, gucken, staunen ...im Mauersegler noch Live-Musik hören und dann...ev. noch ins "Kauf dich glücklich" Waffeln mit Kirschen naschen gehen:P

ein wunderbarer Sonntag trotz Regens :)

woche zwo

...es läuft an...inzwischen habe ich mich schon gut in den Klinikalltag eingefügt und schön langsam bekomme ich einen Überblick über die Aufgaben der Ambulanz am Wiesengrund. Zwar mache ich selbst noch keine Diagnostik, aber ich habe Patientenkontakt mit kleinen Stoppeln, deren Eltern und Angehörigen :) Mit meiner Praktikumskollegin sowie meiner Zweitrettung vom Sekretariat - einer älteren, sehr netten Berlinerdame, verstehe ich mich bestens. Das frühe Aufstehen (um 6:00 Uhr) funktioniert auch überraschend gut - obwohl ich selten vor Mitternacht einschlafen kann und meist noch lese...

Voriges Wochenende habe ich mein DDR-Leihrad eingefahren, um den Weg zur Klinik auszukundschaften und mich trotz Google-Maps gleich ordentlich verfahren. Ich war geschlagene drei Stunden am Stück unterwegs - zur Klinik habe ich nicht gefunden, aber dafür super Radwege entdeckt, die vor wilder Natur nur so strotzen. Berlin ist wirklich eine Stadt mit massig Grünflächen, die zwar nicht so geschniegelt sind wie bei uns aber sehr schön. Überhaupt ist der Osten Berlins Hammer: kunterbunt, verwildertes Grün, Kreatives Aufbegehren wohin man blickt, selbst im Wahlkampf ist es hier nicht so zugepflastert wie bei uns. In den Ostbezirken wohnen hier die meisten Ausländer (so wie ich) und genau hier wählen viele Leute rot, links oder aber grün:), während im Westen und am Land (oh Kärnten), wo es am wenigsten Zugezogene gibt eher rechtslastig gewählt wird, dass Vorurteile dort am schnellsten gedeihen wo projizierte Feindbilder nicht mit Alltagserfahrungen korrespondieren ist also Fakt...auch wenn die Bild (wie unsere Krone) anders argumentiert.

Ich bin ja schon gespannt wie die Wahlen hier ausgehen...denn natürlich gibt es genug Probleme zu bewältigen. Auf meiner täglichen S-Bahn Fahrt Richtung Frohnau bekomme ich so einiges mit...schließlich fahren am Morgen viele Schüler mit, viele haben nicht einmal einen Schülerausweiß, weil sich die Eltern solch einen schlichtweg nicht leisten können - Hartz IV ist allgegenwärtig.

Ich tingle weiter...ins gediegene Frohnau - zur Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wo auch eine Schule angeschlossen ist. Eine Villa neben der anderen steht hier am Zipfel Berlins - einem der Bonzenbezirke, ein bißchen weiter draußen der Golfplatz. Die Klinik siedelt mit Ende des Jahres nach Friedrichshain nähe Volxpark, um einer Schule für Schwererziehbare Platz zu machen...

Es ist nicht leicht jung und ohne Geld zu sein - auch die Studenten haben es nicht viel besser. Sie beziehen anders als bei uns BAFöG - Stipendien die sich (wie bei uns) nach dem Einkommen der Eltern richten, aber zudem nach dem Studium zur Hälfte zurückgezahlt werden müssen! Dies und Numerus-Clausus machen mich glücklich in Österreich studiert zu haben. Auch wenn die Psychologen und -therapeuten Lobby hier weitaus besser vertreten wird und zusätzlich zur Medikamentation auch die gesamten Kosten für Therapie von der Kasse übernommen werden, während bei uns Psychotherapie ein Luxusgut ist, welches nur zu 20% unterstützt wir.

In Zeiten der Finanzkrise, wo der Psychopharmakakonsum um 16% angestiegen ist, bedenklich. Denn bunte Pillen schlucken hat auf Dauer noch keinem geholfen - außer der Pharmaindustrie.

Mittwoch, 9. September 2009

09.09.09

Der erste Praktikumstag ist so halbwegs verdaut...der zweite verlief nach einer beinahe Panne überraschend gut. Nachdem ich um vier Uhr aufwachte weil ich mich übergeben musste - war es der Couscoussalat, das späte Essen? - schleppte ich mich mit Müh und Not sowie gastritischen Beschwerden in der Früh zum S-Bhf - geplante Abfahrt sieben Uhr zwanzig. Nachdem die Berliner S-Bahn aber seit Sommer zwecks Wartungsarbeiten eine einzige Katastrophe ist, entkam auch ich dieser nicht und musste eine halbe Stunde Wartezeit in Kauf nehmen, um mich mit vielen anderen Wartenden in die bereits vollen Abteile zu quetschen. Nachdem sich mein gesundheitlicher Zustand noch nicht wesentlich gebessert hatte kämpfte ich damit nicht in die Bahn zu kotzen, ein paar Mal wäre es fast so weit gekommen. In meinem Kopf liefen schon Bilder von meinem zweiten Praktikumstag ab...am ersten verfahren usw. und am zweiten die S-Bahn vollreihern - Ohwehmir:(

Ich schaffte es mich dieser Verlegenheit zu entziehen - zum Glück. In der Klinik angekommen kam es dann endlich zum klärenden Gespräch mit meiner Betreuerin und es wurden sogleich einige Missverständnisse aus dem Weg geräumt. Ja, ich bin Hospitantin (in D heißen die Graduierten die ein Praktikum machen nämlich so) und ich darf mir all dass was ich machen will eigenständig erarbeiten, bei Fragen, Supervisionswünschen, Fällen, Beschwerden etc. kann ich mich an sie wenden - geht doch. Ich durfte gleich bei meiner ersten Testung mit einem sechsjährigen kleinen Krawallstoppel mitmachen und danach bei den Auswertungen =)

Beruflich ein toller Tag, auch wenn mir mein Magen Sorgen macht. Inzwischen habe ich mir ein paar pflanzliche Tropfen besorgt, damit er sich so halbwegs beruhigt, aber normal essen geht gar nicht. So stehen Kräutertee und Haferflockensuppe am Programm. Ich hoffe, dass ich heute Nacht nicht wieder aufs Klo laufen muss und mal durchschlafen kann...

RocknRole du fehlst mir! *snief
So ist das mit dem nervösen Magen und den Herausforderungen denen man sich stellt...Gn8*Zzz

Montag, 7. September 2009

wochenanfang

Was soll ich sagen, wohnungs- und fortgehtechnisch bin ich allerfeinst eingeführt worden. Meine Mitbewohnerin Martina is voll a Liabe. Das Leben ist sehr billig - was das Essen und Trinken betrifft. Wenn du hier abends essen gehst zahlst du zwischen 4 und 6 €, ein großes Bier kostet zwischen 1,50 und 2,50...nur die Zigaretten sind teurer als bei uns. Was die WG angeht habe ich wirklich Glück! In der Miete inbegriffen, ein altes DDR Fahrrad der Marke Diamant, mit dem ich den einen oder anderen Weg bestreiten werde... aber wahrscheinlich doch nicht den zur Klinik... Ich hatte heute meinen ersten Tag und der war außer chaotisch nur noch mehr chaotisch. Ich hätte um halb 9 bei meiner betreuenden Psychologin sein sollen. Aber ich war in der falschen Institutsambulanz! Die Klinik hat nämlich mehrere Stellen die in Berlin verteilt sind. So tingelte ich mit vier Mal umsteigen ins weit entfernte Frohnau...so froh war mir nicht, als ich merkte dass die Abteilung für Kinder und Jugendpsychiatrie nicht umsonst Wiesengrund hieß - voll in der Pampa, idyllische Wälder und Wiesen....kein Geschäft nichts. Als ich dort ankam war die Psychotante auch noch nicht da - sie trudelte erst um halb eins in der Klinik von ihrem Urlaub ein und empfing mich gleich freundlich mit einem "Großstadtaffenblick" und dass ich morgen wieder kommen soll, da sie heute zu kurz angebunden ist. Vorher wurde ich - zum Glück - von einer lieben Praktikantin in das klinische Geschehen eingeweiht... Sie zeigte mir sogleich die Kellerräumlichkeit, wo sich die Praktikantinnen aufhalten und auch die Testungen mit den Kindern durchgeführt werden - soviel zum Patientenkontakt der Praktikantinnen, die sich alles eigenverantwortlich organsieren müssen. Die freundlichen Frau vom Sekretariat könnte eine weitere Rettung im hektischen Krankenhausalltag sein. Vom Kantineessen wurde mir schon abgeraten, da es nur für die Kinder sei und vom Personal niemand dort isst...naja, heute war mal Tag Nummero 1°...schau ma mal 8)

wochenende

Nach einem sanften eincruisen in die Großstadt weitergetrudelt in das pulsierende Nachtleben Berlins. Am Plan: die zentrale Möbelfabrik kurz ZMF gab ein trashiges Undergroundfestl. Super Ton in abgewrackter Berliner Locationmanier, äußerst tanzbar und extrem heiß - Luftfeuchtigkeit alà Dschungelcamp. Schwitzende Körper die extatisch zum Sound der Plattenjongleure vibrieren und ihre niederen Geschäfte in den Büschen entlang der S-Bahn verrichten - es lebe das Freiluftklo. So schwer es für die Damen unter uns auch war eine blickdichte Pinkelzone zu finden, so schwer war es anfänglich auch den Eingang zu finden. Der mit Kreide markiert vom Regen verwaschen querfeldein über Stock und Stein hinein in einen alten Schacht führte. Doch die Mühe hat sich gelohnt und so konnte das Tanzbein geschwungen werden bis dass der Morgen dämmerte - ohne seinem Grauen zu begegnen.



Tags darauf wurde der Kreuzberger Kiez verunsichert - nachdem die Tilsiter Lichtspiele uns eine Extravorstellung verwehrten - und wenn wunderts, auch Mister Bushido trieb sich dort nachts herum. Was uns nicht weiter bekümmerte... Vom SanRemo (welch schönes Wiedersehen) und Kurzbesichtigungen anderer Lokalitäten ging es zurück an den Prenzlauer zum Kickern - Balanca auf Deutsch ;) Die Wuzzelfähigkeit der Germanen ist nicht beschränkt, aber sie bedient sich anderer Regeln... Ein Land spielt "Mädchenbalanca", welch Paradies für mich Össi - die Mitte zählt!

Es geht nichts über Supercityvibes:)



Dank an den Supercityguide ;)